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Teen Angst



Wie fühlt es sich an, in Zeiten des Krieges erwachsen zu werden? In einem von ihnen selbst entwickelten Dokumentarfilm gewähren neun junge Ukrainerinnen einen einzigartigen Einblick in ihre Leben – in einen Alltag im Ausnahmezustand.  

Als dokumentarisches Filmprojekt erzählen neun ukrainische Jugendliche in "Teen Angst" ihre Geschichte. Die teils in andere Länder geflüchteten, teils in der Ukraine lebenden jungen Frauen werden zu Co-Autorinnen ihres eigenen Lebens: Wie viel bleibt für einen selbst, wenn die Angst um Familie und Mitmenschen, wenn Tod, Trennung und Trauma allgegenwärtig sind? 

Im Juni fand die Preview des Dokumentarfilms in Berlin statt, im Juli folgte die Preview im Kaņepes Kultūras centrs in Riga, Lettland. 


Deutschlandfunk Kultur berichtet über das Projekt und die Preview des Dokumentarfils in Berlin: reinhören! 

Stimmen der Teilnehmerinnen

"Meine Reise endete in Berlin, aber dennoch wurden diese fünf Tage zu einem ganzen kleinen Leben, gefüllt mit einer unglaublichen Menge an Erinnerungen und Emotionen. (...) Dieses Projekt hat mir die Möglichkeit gegebne, mich zu öffnen und meine Geschichte zu erzählen." (Ksenia Iljina)

"Vor allem bin ich dankbar für die Atmosphäre, in der wir so angenehm und offen kommunizieren konnten." (Anna Smirnowa)

"Die Organisatoren haben mir die Möglichkeit gegeben, von anderen gehört zu werden, sie haben mir die Mittel gegeben, meinen Teil des Films zu gestalten; dank ihrer Arbeit habe ich wunderbare Mädchen kennen gelernt (...) Ich habe auch gesehen, wie unterschiedlich sich der Krieg auf uns auswirkt, welche Emotionen wir zu erleben gezwungen sind und wie schwierig, aber auch wichtig es manchmal ist, das mitzuteilen, was uns beunruhigt. " (Kamila Karpenko)

"(...) ich kann jetzt schon sagen, dass es mir geholfen hat, mich selbst besser zu verstehen und, wie ich glaube, auch die Welt um mich herum ein bisschen besser. Und das ist jetzt sehr wichtig für mich, um zu verstehen, wer ich bin und wohin ich als nächstes gehen soll." (Oleksandra Luchaieva - Alexa) '

"Als wir mit den Online-Treffen begannen, war ich begeistert, dass ich mindestens einmal pro Woche mit supercoolen Frauen kommunizieren und etwas mit ihnen gemeinsam aufbauen konnte. Natürlich gab es auch Schwierigkeiten, wie z. B. die absolute Verwirrung darüber, was man drehen oder schreiben sollte, aber das ist ganz natürlich, und so erkennt man am Ende des Tages, dass diese Verwirrung ein integraler Bestandteil des Prozesses war." (Yelyzaveta Chornomorets)

"(...) ich weiß, dass sich definitiv etwas in mir verändert hat.  Das Einzige, was ich bisher für mich klar verstanden habe, ist, dass ich nicht nach der Kreativität greifen und sie in der Welt suchen muss, denn sie ist bereits in mir." (Yelyzaveta Chornomorets)

Hintergrund

Das Projekt „Teen Angst“, das im Verbund von drei Organisationen (TU Mariupol/Ukraine, Kaņepes Kultūras centrs/Lettland, bridgeworks/Deutschland) umgesetzt wird, möchte die komplexen Emotionen ukrainischer Jugendlicher sowohl in der Ukraine als auch in der Diaspora aufgreifen: „Teen Angst“ versucht, dem Leben in einem neuen Kontext, in einer neuen Umgebung oder Kultur psychotherapeutische und kreative Unterstützung zu bieten, um Ausdruck und Resilienz der Teilnehmenden zu stärken. 

Das Projekt konzentriert sich dabei auf gemeinsamen Erfahrungen und Herausforderungen, die in künstlerische Ausdrucksformen fließen: Die erste Phase umfasst einen digitalen zweimonatigen Kursaufenthalt für 10 Jugendliche in Begleitung der Regisseurin Inga Pylypchuk. Die zweite Phase bringt die Teilnehmer:innen für die Filmpreview sowie für ein Kunstlabor mit Workshops für eine Woche nach Berlin und Riga.

inga pylypchuk

Inga Pylypchuk, geboren in Kyjiw, Ukraine, lebt und arbeitet als Dokumentarfilmerin und Journalistin in Berlin. Sie studierte Germanistik/Neugriechisch in Kyjiw und Vergleichende Literaturwissenschaft, Journalismus und Dokumentarfilm in Berlin. Als Teenagerin hat sie obsessiv Tagebuch geschrieben und erinnert sich deshalb ziemlich genau an die Zeit, als sie zwischen 16 und 20 Jahre alt war. Dank ihrer Leidenschaft schreibt sie heute für deutsche Medien, oft aus ihrer ganz eigenen Perspektive.

Inga macht auch Filme über die Welt, in der wir gerade leben: Ihr aktueller Dokumentarfilm "How Far Is Close" erzählt von ihrer Beziehung zu ihrer Mutter, die wegen des Kriegs gegen die Ukraine nach Berlin ziehen musste. Inga hat Erfahrung mit Workshops für junge Menschen zum autobiografischen Schreiben und Filmemachen, u. a. in im Rahmen von Projekten des Goethe-Instituts und Maxim Gorki Theaters in Berlin.

"Teen Angst" wird von Culture Helps / Культура допомагає, dem Global Fund for Children, dem Bezirksamt Neukölln und dem Deutschen Kinderhilfswerk gefördert.

“Culture Helps / Культура допомагає” is a project co-funded by the European Union under a dedicated call for proposals to support Ukrainian displaced people and the Ukrainian Cultural and Creative Sectors. The project is a cooperation between Insha Osvita (UA) and zusa (DE).

Views and opinions expressed are however those of the author(s) only and do not necessarily reflect those of the European Union or the European Education and Culture Executive Agency (EACEA). Neither the European Union nor EACEA can be held responsible for them.

Nächste Termine

9. November 2024
16 Uhr
FilmFestival Cottbus
Kammerbühne

Tickets

Preview

29. Juni 2024 
18 Uhr

IL KINO
Nansenstraße 22
12047 Berlin 

3. Juli 2024
19 Uhr
Kaņepes Kultūras centrs
Skolas iela 15
Riga

Team

Regie Inga Pylypchuk

Co-Autorinnen Nastya Bebee, Yelyzaveta Chornomorets, Oleksandra Dolobovska, Ksenia Ilyina, Kamila Karpenko, Hanna Krutikova, Alieksandra (Alexa) Luchaieva, Sofiia Orudzheva, Inga Pylypchuk, Anna Smyrnova

Produzent:innen und Projektkoordination Diana Berg, Felix Banholzer

Co-Produzentin Inga Pylypchuk

Executive Producer und Community Management Anastasia Hrechkina

Editing Rita Gasanova

Sound Design und Mix Danylo Okulov

Design und Content Management Anna Hrechkina

Adminstration und Finanzen Iryna Berezneva, Babak Shafian