art-lab 2024 // 14.-28. April
Internationales forschungslabor für Künstler:innen 

OPEN CALL



Busy building bridges to Mariupol!

Ein internationales Begegnungslabor als Crossover der Genres: Im art-lab gehen rund 20 Künstler:innen mit unterschiedlichen kulturellen Identitäten und kreativen Schwerpunkten in eine intensive künstlerische Forschungs- und Austauschphase. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartner:innen von Platform TU Mariupol aus der Ukraine und internationalen speaker:innen aus wissenschaftlichen Disziplinen erforschen wir das spannende und ambivalente Themenfeld „guilt & shame“. Du hast Lust auf interdisziplinäres Arbeiten und spannende neue Begegnungen? Dann freuen wir uns auf deine Bewerbung!

bridgeworks arbeitet als transkulturelles Kollektiv jährlich bzw. überjährig in wechselnder Konstellation mit Künstler:innen aus verschiedenen Orten der Welt und aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten. Gemeinsam mit der Platform TU Mariupol gehen wir 2024 in ein ganzes Jahr des ukrainisch- deutschen Kulturaustauschs.

guilt & shame

Mit dem Themenkomplex „guilt & shame“ nähern wir uns einem zutiefst menschlichen Tabufeld und einer privat-politischen Grauzone. Wir schlagen Brücken von vermeintlich großen philosophischen und politischen Fragestellungen zu biographischen, persönlichen Geschichten der beteiligten Künstler:innen. Wann empfinden wir als Individuum oder Kollektiv Scham und Schuld? Welche moralischen, persönlichen, politischen und psychologischen Aspekte liegem dem zugrunde? Und woher kommt der „Gap“ zwischen wissendem Bewusstsein und aktivem Handeln?   

das art-lab

Die Auseinandersetzung mit dem Thema und der eigenen künstlerischen Handschrift wird im art-lab durch bridgeworks und TU Mariupol moderiert. Dabei setzen Expert:innen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen (z.B. Soziologie, Politik, Psychologie) durch ihren Input das Thema in neue Kontexte.   

Das art-lab zielt darauf ab, das Netzwerk der Teilnehmenden zu erweitern und transkulturelle Kompetenzen sowie interdisziplinäre Fähigkeiten zu vermitteln. Als produktionsungebundener Raum eröffnet es die Chance, gemeinsam mit internationalen Künstler:innen in einen intensiven Austausch- und Forschungsprozess zu gehen. Der Prozess bezieht lokale Multiplikator:innen und Formate des Wissenstransfer mit ein - und kann je nach Entscheidung der Teilnehmenden in ein öffentliches Showing münden.  

Das art-lab ist als je zweiwöchiges Konzept (zwei Wochen in Berlin, zwei Wochen am Ort unserer Kooperationspartner:innen) angelegt und findet in englischer Sprache statt.

Wir glauben, dass nur im Dialog Erkenntnis liegt und sich dadurch ein künstlerischer Mehrwert und ein Ausgangspunkt für gemeinsame künstlerische Prozesse und Projekte entwickeln kann.   

Beteiligte Netzwerke und Personen

bridgeworks

Wir sind ein transkulturelles Künstler:innen-Kollektiv mit Netzwerkcharakter. Wir initiieren und realisieren internationale künstlerische Kooperationsprojekte. Durch verschiedene Netzwerk- bzw. Dialogformate, durch unsere künstlerischen Produktionen und der damit einhergehenden Auseinandersetzung bauen wir Brücken – international, national und durch die Künste. Seit 2017 vernetzen wir über 300 Künstler:innen und Kreative aus Deutschland und der ganzen Welt: Künstler:innen, Musiker:innen, Tänzer:innen, Theatermacher:innen, Autor:innen, Performer:innen und Medienschaffende, deren grundlegende Denkweise von Weltoffenheit geprägt ist und mit denen wir uns im ständigen Ringen im Sinne der fair cooperation für eine grenzüberschreitende und gleichberechtigte Zusammenarbeit einsetzen.   

tu mariupol

Das Netzwerk TU Mariupol wurde 2016 in Mariupol, der östlichsten Stadt der Ukraine, von Menschen geschaffen, die vor dem Krieg flüchteten und kulturelle Aktivitäten als Kampf gegen den Krieg nutzen. Die Initiative fördert Menschenrechte und Freiheit durch Kultur und zeitgenössische Kunst. Im Fokus steht das kritische Denken zu Themen wie Geschlechterungleichheit, Diskriminierung, Rechtsradikalismus, Paternalismus, Geflüchteten und totalitärer Propaganda. 

Bereits vor dem 24. Februar 2022 haben wir Gespräche mit Diana Berg, Gründerin des Kulturzentrums TU Mariupol, geführt. Gemeinsam entwickelten wir erste Ideen, wie eine deutsch-ukrainische Kooperation aussehen könnte. Die ab Ende Februar 2022 folgenden Ereignisse sind uns allen bekannt. Derzeit befinden sich die ukrainischen Künstler:innen an unterschiedlichen Orten in der Ukraine, in angrenzenden Ländern und in Deutschland. TU Mariupol auf Instagram

künstlerisches Leitungstandem 2024

Diana Berg ist Kuratorin, Aktivistin, Künstlerin. Sie hat maßgeblich die Protestbewegung Donezk in der Ukraine mitorganisiert und ist – als ihre Heimatstadt von Russland besetzt wurde – 2014 nach Mariupol geflohen. Zwei Jahre später gründete sie die Platform TU, das Zentrum für sozialen Wandel und die Förderung menschlicher Freiheiten durch Kunst und Kultur und arbeitete als Kuratorin des Raums, bis Russland die Stadt angriff. Sie überstand die Belagerung und zog nach Kiew. 2019 wurde sie vom ukrainischen Parlament mit der Staatsmedaille für Verdienste um das ukrainische Volk ausgezeichnet. Im Juli 2022 koordinierte sie dasukrainische Programm auf der Documenta 15 in Kassel.  

Felix Banholzer ist Regisseur, Performer und Kulturmanager. Kuratorisch und künstlerisch ist er an allen Projekten der Organisation maßgeblich beteiligt. Er ist Gründungsmitglied und im Vor- stand von bridgeworks tätig. Er studierte Schauspiel an der Staatlichen Schauspielschule Stuttgart, Theaterregie an der Erasmushogeschool Brussel und Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 2013 arbeitet er freiberuflich als Theatermacher und Künstler mit einem Fokus auf transkulturelle Projekte in unterschiedlichen Konstellationen und Genres. (u.a.: “WHAT THE FUCK!”, “fiction&just&fication”, “paralyse”, “…you me and the end of  everything”, “refugee walk“, “wohnen.unter.glas”).   

Wer kann teilnehmen?

  • Künstler:innen aus allen Disziplinen, die Lust auf transkulturellen Austausch haben
  • und wohnhaft im Raum Berlin sind


Wann und wo?

Projektphase 1:
14.-28. April 2024 
täglich von ca. 10-18 Uhr 

Hotel Continental – Art Space in Exile, Berlin 
www.artspaceinexile.org   

Projektphase 2:
vstl. September 2024 

Aktuell ist mit unseren Partner:innen ein Rückbesuch in den Karpaten (nahe Grenze Polen) im Rahmen des ukrainischen Dreamer’s Festival angedacht:

https://fantazery.org.ua/
Kuration des Festivals:
Zhanna Kadyrova

Was können wir bieten?

  • einen produktionsungebundenen und multiperspektivischen Forschungsraum
  • Input von Expert:innen aus der Wissenschaft
  • ein diverses und internationales Netzwerk
  • die Vermittlung transkultureller und interdisziplinärer Fähigkeiten
  • eine kuratorische Plattform für eigene Ansätze und Ideen
  • Übernahme von Verpflegungs- und Reisekosten

Wie
bewerben?

Wir freuen uns auf deine Bewerbung bis zum 25. März 2024 an info@thebridgeworks.org

Die Bewerbung ist auf deutsch und englisch möglich.

Die Form der Bewerbung möchten wir dir selbst überlassen. Bitte gib uns in deiner Bewerbung einen Einblick in deine Motivation, warum du beim art-lab mitmachen möchtest, und in deine künstlerische Arbeit.

Wenn du Fragen oder Bedenken hinsichtlich deiner Bewerbung hast, zögere nicht, dich per Mail an uns zu wenden.

Wir werden uns Ende März bei allen Bewerber:innen zurückmelden.